Ölmühle Frankenstein

In Frankenstein siedelte der erste Täufer schon vor dem 30-jährigen Krieg. Darüber gibt es zwar Quellen, es sind aber keine sichtbaren Spuren mehr vorhanden.

Die Erinnerungstafel wurde an dem von dem Mennoniten Peter Eymann (1789-1855) 1842 errichteten Gebäude angebracht. Peter Eymann lebte zuvor im Diemersteiner Tal, wo er bereits 1830 eine neue Mühle errichtet hatte. Er betätigte sich als Laienprediger bei den Mennoniten. Darüber hinaus engagierte sich in der pfälzischen demokratischen Bewegung, was ihm 1832 6 Tage Haft einbrachte. Später war er Bürgermeister von Frankenstein und vertrat kurzzeitig als Abgeordneter den Wahlkreis Kaiserslautern-Kirchheimbolanden in der bayrischen Ständekammer, bis diese am 29.05.1849 aufgelöst wurde. Der pfälzischen Revolution stand er kritisch gegenüber – er vertrat eine Reformposition.

Die Ölmühle in Frankenstein

Bereits um 1570 siedelte der täuferische Schmied Wilhelm Heilmann, geboren um 1519, mit seiner Familie in Frankenstein, am Zusammenfluss von Erlenbach und Speyerbach. Die Familie hatte die alte Heimat, das Herzogtum Zweibrücken, des Glaubens wegen verlassen müssen. Zusammen mit seinen zwei Söhnen erbaute Heilmann eine Schmiede und eine Sägemühle mit einem Mahlwerk. Die kleine Gemeinde der Täufer fiel den Schrecken des 30-jährigen Krieges zum Opfer.

Ungefähr 200 Jahre später, im Jahr 1842, erbauten der Mennonit Peter Eymann, gebürtig vom Sattelhof bei Langmeil, Mühlenbesitzer im Diemersteiner Tal, und seine zweite Frau Susanne, geborene Goebels, aus Hertlingshausen, in der Dorfmitte ein stattliches Wohngebäude mit Scheune und einer Ölmühle.

Peter Eymann war lange Jahre Bürgermeister in Frankenstein und Mitglied des Bayrischen Landtages. 1855 verstarb er und fand auf dem Mennonitenfriedhof im Diemersteiner Tal seine letzte Ruhe.

Im Jahre 1957 erwarb die Gemeinde Frankenstein den Gebäudekomplex und baute ihn zu mehreren Wohneinheiten um.

[PDF der Tafel]

Literatur über die Geschichte der Diemersteiner Mühlen:

PDF-Download:  Marliese Fuhrmann†: Anderthalb Morgen Himmel. Diemerstein. Erschienen im Selbstverlag, 2012. ISBN-Nr. 978-3-00-039843-8 [Ausschnitt, mit Genehmigung der Mitautorin Bärbel Fuhrmann-Mainitz]

Website der Gemeinde Frankenstein: http://www.frankenstein-historie.de

Frankenstein um 1899. Im Zentrum des Bildes das Eymann’sche Anwesen 1842 rechts an das Wohnhaus anschließender Ölmühle am Speyerbach. Das über einem großen Gewölbekeller errichtete Gebäude befindet sich heute in Gemeindebesitz.
Frankenstein um 1899. Im Zentrum des Bildes das Eymann’sche Anwesen 1842 rechts an das Wohnhaus anschließender Ölmühle am Speyerbach.
Das über einem großen Gewölbekeller errichtete Gebäude befindet sich heute in Gemeindebesitz.